
Das Modell der „Pathologie des Zeitgeistes“ (PdZ), das 1955 vom Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, Viktor E. Frankl, beschrieben wurde, umfasst vier kollektive Neurosen (Provisorische Daseinshaltung, Fatalistische Lebenseinstellung, Kollektivismus, Fanatismus), denen die Scheu vor Verantwortung und die Flucht vor Freiheit gemeinsam ist. In den letzten Jahren wurde das Modell von nachfolgenden Vertretern der Logotherapie um die Cyberpathologie und die Übertriebene Anspruchshaltung ergänzt. Wenngleich die kollektiven Neurosen keine psychischen Störungen an sich darstellen, können sie mit aktuellen Krisen unserer Zeit (z.B. Krieg) in Verbindung gebracht werden. In diesem Vortrag werden das logotherapeutische Modell der PdZ vorgestellt und mögliche Ansätze zur „Eindämmung“ der PdZ abgeleitet.
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Anna Kalender ist Psychologin (MSc) und hat ihre Ausbildung in originärer Logotherapie an der Elisabeth-Lukas-Akademie in Bamberg abgeschlossen. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Viktor Frankl Institut Wien und hat seit 2023 einen Lehrauftrag für Logotherapie und Existenzanalyse bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Regensburg. In ihrer Forschung/ Dissertation beschäftigt sie sich primär mit dem Thema „Pathologie des Zeitgeists“.